Nationalpark Suchgebiet Wetterstein

von Axel Doering 3.1.2017

Zur Gebietskulisse des „Nationalparks Ammergebirge“, die ja auch das Höllental bis zum Gipfel der Zugspitze umfasst gibt es eine mögliche und wünschenswerte Erweiterung im Wettersteingebirge, südlich der Skigebiete von Garmisch-Partenkirchen bis zur Landesgrenze.

Die Skigebiete von Garmisch-Partenkirchen gehören nirgendwo zur Suchkulisse des neuen Nationalparks, sondern begrenzen das Gebiet im Norden.

Größe: 68 Quadratkilometer (in Staatsbesitz und Reintalanger im Besitz der Gemeinde Garmisch-Partenkichen)

Das mögliche Erweiterungsgebiet umfasst:

·         Die Ostflanke der Alpspitze mit Stuibensee und Stuibenalm.

·         Das Reintal mit Reintalanger (Besitz der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen) bis zum Zugspitzplatt.

·         Das Oberreintal.

·         Den Wettersteinwald und Ebenwald mit ihren z.T. besonders alten Wäldern.

·         Wettersteinalm und Schachenwald

·         Die Nordhänge des Wettersteinkamms mit Schachen, Schachenschloss, Kämikopf und Lärchkopf.

Markante Gipfel

In dem Suchgebiet befinden sich alleine elf der zwanzig höchsten Gipfel der bayerischen Alpen. Besonders markante Gipfel sind:

·         Alpspitze, 2628 m

·         Hochblassen, 2706 m

·         Der Wettersteinkamm mit Partenkirchner 2633 m und Leutascher Dreitorspitze, 2682 m

Fließgewässer

Die wichtigsten Bäche in diesem Bereich sind:

·         Die Partnach. Entspringt unter dem Zugspitzplatt und bildet vier Klammen

·         Die Bodenlaine. Sie kommt vom Kreuzeck und mündet in die Partnach

·         Der Ferchenbach. Fließt vom Ferchensee  vorbei an Schloss Elmau und mündet hinter der Partnachklamm in die Partnach. Bildet die Grenze des Suchgebiets nach Norden

·         Der Kaltenbach.  Kleinerer Bach der bei Elmau in den Ferchenbach mündet

Der Naturraum

Das gesamte Gebiet gehört zum Wettersteingebirge und ist derzeit noch relativ unzerschnitten.

Die Ostflanke der Alpspitze mit dem Stuibensee bilden eine grandiose hochalpine Landschaft. Bis zur Schaffung des Alpenplans gab es hier immer wieder Erschließungspläne mit Seilbahnen, Liften und Skiabfahrten. Jetzt findet man hier neben einer hochalpinen Flora noch das Auer- und das Steinhuhn und Adler. Es ist eines der Gebiet in denen auch das Gamswild kaum bejagt wird.

Das hintere Reintal, das von der Partnach durchflossen wird, wird von Gebietskennern als eines der grandiosesten Gebirgstäler der bayerischen Alpen bezeichnet. Von den vier Klammen die die Partnach auf ihrem kurzen Weg in die Loisach geschaffen hat, liegen drei im Gebiet des möglichen Nationalparks. Unterhalb der obersten Klamm donnert die Partnach in einem gewaltigen Wasserfall auf den Talboden. Oberhalb der Reintalangerhütte hat die Partnach ihren Ursprung, bereits als munterer Bach. Am Weg zum Oberreintal durchquert man auch ein kleines Bergmischwald-Naturwaldreservat.

Bis zur Hinterklamm führte  eine Forststraße die früher beim Schloss Elmau begann.  Südlich der Partnach erlebt man bei den „Schrofen“, die die wilden Erosionen in Hauptdolomit zeigen, wie dynamisch sich Natur entwickelt wenn man ihr Raum lässt.  Hier sollte am Ende der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinter einer Staumauer in der Partnachklamm das „Kraftwerk Werdenfels“ mit einem Stausee entstehen. Obwohl die Stauhöhen des Sees mehr als fünfzig Meter geschwankt hätten wurde das Projekt als Magnet für den Fremdenverkehr angepriesen.

Die Forststraße wurde am Ferchenbach bereits mehrmals weggespült oder von Muren verschüttet und inzwischen aufgegeben. Die derzeitige Zufahrt erfolgt jetzt über das Kreuzeck.

Die Wälder gehen vom Bergmischwald in den tieferen Lagen über in subalpinen Fichtenwald und dann in die Krummholzzone mit Latschen und vereinzelten Vogelbeeren. Hier jagt der Adler nicht nur, hier horstet er auch. Die Übergänge vom Wald in die Krummholzzone und in die Felsregion ist noch weitgehend natürlich.

Die grandiose Landschaft hat bereits König Ludwig II so beeindruckt, dass er am Schachen, oberhalb des Oberreintals eine Berghütte, das „Schachenschloss“ errichten ließ, auf dem er immer seinen Geburtstag und Namenstag am 25. August verbrachte.

Der Weg zum Schachenschloss führt von Elmau durch das wilde Kaltenbachtal, vorbei an der Wettersteinalm, durch die Wälder am Wetterstein, die teilweise bis zu vierhundert Jahre alt sind zu den lichten Zirbenwäldern, im Schachenwald um das Schloss, die in unseren Breiten eine Rarität darstellen.

Geht man den Schützensteig  von der Wettersteinalm etwa eine halbe Stunde Richtung Mittenwald durchquert man ausgedehnte Bergmischwälder und subalpine Fichtenwälder, mit dem Höhepunkt des Naturwaldreservates „Wettersteinwald“ nahe dem Lärchkopf und Kämikopf. Das Naturwaldreservat gehört bereits heute zu den ganz besonderen Schätzen unter den Waldreservaten, weil sich dort bis heute viele Urwaldreliktarten erhalten haben die sonst meist verschwunden sind. Ein Nationalpark würde hier sowohl die Erhaltung, als auch die Ausbreitung unterstützen.